BEDIENTABLEAUS FÜR fEUERWEHRAUFZÜGE
Anforderungen an Komponenten in Feuerwehraufzügen und Haltestellen
- Befehlsgeber im Fahrkorb und in der Feuerwehrzugangsebene dürfen keine falschen Signale aufgrund von Wärme, Rauch oder Wasser empfangen.
- Wasserschutz von mindestens IP X3 (Schutz gegen bis zu 60° schräg auffallendes Sprühwasser) nach EN 60529 für Befehlsgeber und Etagenanzeige im Fahrkorb, Etagenanzeige und Feuerwehrschalter in der Feuerwehrzugangsebene, Befehlsgeber und Anzeigen in anderen Haltestellen (sofern sie nicht im Feuerwehrbetrieb galvanisch getrennt werden)
- Funktionstüchtigkeit für elektrische/elektronische Komponenten in den Haltestellen, ausgenommen in der Feuerwehrzugangsebene bei 0 – +65 °C Umgebungstemperatur
- Funktionstüchtigkeit für andere elektrische/elektronische Komponenten des Feuerwehr-aufzugs bei 0 – +40 °C Umgebungstemperatur
Allgemeine Anforderungen an Komponenten nach EN 81-72
Brandschutzzeichen für Feuerwehraufzüge gem. EN 81-72 (Anhang G), Farben: RAL 9003 Signalweiß, RAL 3001 Signalrot, nähere Spezifikation → ASR A1.3 und ISO 7010
- Mindestabmessungen zur Kennzeichnung der Bedien- und Anzeigeelemente im Fahrkorb und in der Feuerwehrzugangs-ebene: min. 20×20 mm (Feuerwehrschalter, Anzeige für den Feuerwehrbetrieb, Etagentaster für die Feuerwehrzugangs-ebene)
- Mindestabmessungen bei Verwendung an einer Haltestelle min. 100×100 mm
Ausführungen, Anforderungen und Beschriftung
des Feuerwehrschalters in der Feuerwehrzugangsebene
- Anordnung im sicheren Bereich der Feuerwehrzugangsebene
- Vertikal 1,40 – 2,00 m vom Fertigfußboden
- Horizontal max. 2,00 m vom Feuerwehraufzug
- Die Schaltstellungen müssen bistabil ausgeführt und eindeutig mit „0“ und „1“ beschriftet sein
- Der Schlüssel muss in beiden Stellungen abziehbar sein
- Schlüssel Entriegelungs-Dreikant nach EN 81-20
- Andere Arten von Schlüsseln dürfen nur dann verwendet werden, wenn auch ein Feuerwehrschalter im Fahrkorb vorhanden ist
Ausführung, Anordnung und Beschriftung
des Feuerwehr-schalters im Fahrkorb
- Die genaue Anordnung des Feuerwehrschalters im Fahrkorb ist in der Norm nicht definiert. Im Normalfall ist dieser gemeinsam mit allen anderen Bedien- und Anzeigeelementen im Kabinen-tableau verbaut.
- Die Schaltstellungen müssen eindeutig mit „0“ und „1“ beschriftet sein
- Der Schlüssel darf nur in Stellung „0“ abziehbar sein
- Es dürfen alle Arten von Schlüssel verwendet werden, ausgenommen der Entriegelungs-Dreikant nach EN 81-20
Maschinenraum (Bedientableau nach EN 81-72)
Handapparate im Maschinenraum
Bei vielen Brandschutzbehörden müssen die Sprechstellen im Maschinenraum mit einem Handapparat ausgestattet sein.
Der Einsatz von Handapparaten im Maschinenraum und in zusätzlichen Kommunikationsstellen ist nach EN 81-72 zulässig. Das Mikrofon darf jedoch nur durch Betätigen eines Sprechtasters aktiviert werden. Ein Telefon mit einer entsprechenden Push-To-Talk (PTT) Funktion könnte anstelle eines Bedientableaus eingesetzt werden.
Abb.: Bedientableau nach den Ausführungsbestimmungen der Berufsfeuerwehr Wiesbaden (Hessen).
Fahrkorb (Bedientableau nach EN 81-72)
Fahrkorb (Normabweichend)
Etagenanzeige für die Feuerwehrzugangsebene im Fahrkorb
Die Stellung des Fahrkorbs muss über eine Etagenanzeige im Fahrkorb angezeigt werden. Die SCHAEFER GmbH bietet hierfür unterschiedliche Anzeigentypen an: TFT-Displays, Punktmatrix-anzeigen, Segmentanzeigen.
Taster für die Feuerwehrzugangsebene im Fahrkorb
Der Etagentaster für die Feuerwehrzugangsebene wird mit dem Brandschutzzeichen gekennzeichnet (Mindestgröße 20×20 mm).
Die Sprechstelle im Fahrkorb ist als Freisprecheinrichtung ohne einen Sprechtaster ausgeführt und während des Feuerwehr-betriebs dauerhaft aktiv. Dies wird auch von jeder Brandschutz-behörde in dieser Form gefordert.
Sind in einem Kabinentableau die Kommunikationseinrichtungen für die Feuerwehr und den Notruf separat eingebunden, befinden sich zwei Lochbilder im Tableau. Für jedes System jeweils ein Lautsprecher und ein Mikrofon. Weitere Lochbilder für Sprach-ansagegeräte oder andere akustische Komponenten können ebenfalls noch vorhanden sein.
Piktogramme für das Feuerwehr-Kommunikationssystem
Zur Signalisierung der Sprech-/Empfangsbereitschaft an den Sprechstellen des Feuerwehr-Kommunikationssystems werden oft Piktogramme Hören (gelb) und Sprechen (grün) verwendet. Diese sind optional und nicht nach Norm gefordert. Aufgrund der Verwechslungsgefahr mit den Notruf-Piktogrammen, werden sie im Fahrkorb weggelassen.
Piktogramme für das Notrufsystem
Die Piktogramme für das Notrufsystem hingegen sind nach EN 81‑28 „Fern-Notruf für Personen- und Lastenaufzüge“ vorgegeben und signalisieren mit der Glocke (gelb), den Status der Notrufverbindung bzw. mit dem Kommunikationssymbol (grün), den Status der Sprachkommunikation.
Anzeige des Feuerwehrbetriebs im Fahrkorb
Ein Großteil der Brandschutzbehörden fordert im Fahrkorb eine beleuchtete Anzeige mit einem Hinweistext, der „FEUERWEHRÂFAHRT – Aufzug freigeben!“ oder ähnlich lauten kann.
Dieser Text sollte immer in Kombination mit dem Brandschutz-zeichen verwendet werden, da dieses nach EN 81‑72 als beleuchtete Anzeige gefordert wird. Die Umsetzung kann auf unterschiedliche Arten erfolgen:
Abb. oben: Als Leuchtfeld mit Einlegefilm.
Abb. unten: Als Sondersignal an einem TFT-Display. Achtung: Das Sondersignal darf nicht in Vollbild angezeigt werden! Etagenstand und Aufzugsinformationen müssen sichtbar bleiben.
Feuerwehrschalter im Fahrkorb
Viele Brandschutzbehörden fordern einen zusätzlichen Feuer-wehrschalter im Fahrkorb. Dieser wird mit dem Brandschutz-zeichen gekennzeichnet (Mindestgröße 20×20 mm). Für den Feuerwehrschalter im Fahrkorb dürfen alle Arten von Schlüsseln, ausgenommen der Entriegelungs-Dreikant, verwendet werden. Um den geforderten Wasserschutz von min. IP X3 zu gewährleisten, wird der Feuerwehrschalter mit einer Klapprosette ausgestattet. Der Schlüssel darf nur in Stellung „0“ abziehbar sein.
Eine Betriebsanzeige in Form einer LED wird von den meisten Brandschutzbehörden gefordert und ist eine Ergänzung, die im Anwendungsbereich der Norm liegt.
Fahrkorb - Ausführungsbeispiele
Fahrkorb - Ausführungsbeispiel mit Vandalismusschutz
Kabinentableau für Feuerwehraufzüge in vandalismusgeschützter Ausführung (Class 2) aus schwarzem Edelstahl. Als Taster kommen der Vandalism Button VB 42 M mit zentriertem Leuchtpunkt für die Quittierung und Markierungslabel zum Einsatz.
Alle Displays, Anzeigen und Leuchtfelder sind hinter einem Fenster in vandalismus- und wassergeschützter Ausführung verbaut (Fenster Class 2 aus CVG chemisch vorgespanntem Glas).
Hinweis: Für Feuerwehraufzüge in Bereichen bzw. Gebäuden in denen erhöhter Vandalismus zu erwarten ist, gelten zusätzlich die Anforderungen der EN 81-71 solange, bis der Feuerwehrbetrieb aktiviert wird.
Fahrkorb - Ausführungsbeispiel UNIQUE Design
Kabinentableau für Feuerwehraufzüge aus Einscheiben-Sicherheits-glas (ESG) mit Digitaldruck-Motiv auf der Glasrückseite. Als Taster kommen der Großformattaster B 50 R mit schwarzem Gehäuserand und schwarzer Tastplatte zum Einsatz.
Alle Displays, Anzeigen und Leuchtfelder sind hinter einem Fenster in wassergeschützter Ausführung verbaut.
Fahrkorb - Ausführungsbeispiel Zielwahlsteuerung
Kabinentableau für Feuerwehraufzüge mit ZielwahlÂsteuerung aus Edelstahl.
Als Taster kommen der Rundtaster RT 42 wg zum Einsatz. Die Bedien- und Anzeigeelemente für den Feuerwehrbetrieb befinden sich hinter einer gesicherten Türe.
Alle Displays, Anzeigen und Leuchtfelder sind hinter einem Fenster in wassergeschützter Ausführung verbaut.
Feuerwehrzugangsebene (Bedientableau nach EN 81-72)
Feuerwehrzugangsebene (Normabweichend)
Etagenanzeige in der Feuerwehrzugangsebene
Die Stellung des Fahrkorbs muss über eine Etagenanzeige in der Feuerwehrzugangsebene angezeigt werden. Die Etagenanzeige kann dabei oberhalb oder neben den Schachttüren angeordnet sein oder in manchen Fällen ist zusätzlich auch eine Etagenan-zeige im Bedientableau der Feuerwehrzugangsebene verbaut.
Die SCHAEFER GmbH bietet hierfür unterschiedliche Anzeigen-typen an: TFT-Displays, Punktmatrixanzeigen, Segmentanzeigen.
Handapparate in der Feuerwehrzugangsebene
Gemäß EN 81-72 ist die Sprechstelle in der Feuerwehrzugangsebene als Freisprecheinrichtung ohne Handapparat und ohne Sprechtaster gefordert. Der Einsatz von Handapparaten in der Feuerwehrzugangsebene ist demnach nicht zulässig. In einzelnen Fällen wird dieser aber von Brandschutzbehörden dennoch verlangt und steht damit im Widerspruch zur Norm.
Hinweis: Bei Widersprüchen zur Norm sollten immer die Ausführungskriterien der Brandschutzbehörden Vorrang haben, da die Feuerwehr letztendlich Nutzer und auch Abnahmeprüfer des Feuerwehraufzugs ist.
Abb.: Beispiel eines Bedientableaus mit Handapparat.
Sprechtaster in der Feuerwehrzugangsebene
Im Brandfall kann der Geräuschpegel z.B. durch die laufende Druckbelüftungsanlage stark ansteigen. Oft sind die Umgebungsgeräusche in der Feuerwehrzugangsebene so laut, dass eine störungsfreie Kommunikation an der Freisprecheinrichtung nicht mehr gewährleistet ist.
Lösung: Im Bedientableau wird ein Sprechtaster eingebaut. Bei Aktivierung des Feuerwehrbetriebs wird die Sprechstelle standardmäßig und wie von der Norm vorgesehen als Freisprecheinrichtung genutzt.
Bei zu hohem Geräuschpegel kann durch Betätigen des Sprechtasters von Freisprechen auf Wechselsprechen umgeschaltet werden. Das Wechselsprechen bleibt dann für die Dauer des Feuerwehrbetriebs aktiv. Erst bei Aus- und Wiedereinschalten des Feuer-wehrbetriebs wird die Sprechstelle wieder auf Freisprechen zurückgesetzt.
Feuerwehrschalter in der Feuerwehrzugangsebene
Der Feuerwehrschalter in der Feuerwehrzugangsebene muss nach EN 81-72 mit einem Entriegelungs-Dreikant bedient werden können. Er wird mit dem Brandschutzzeichen gekennzeichnet (Mindestgröße 20×20 mm). Andere Arten von Schlüsseln dürfen nur dann verwendet werden, wenn auch ein Feuerwehrschalter im Fahrkorb vorhanden ist. Um den geforderten Wasserschutz von min. IP X3 zu gewährleisten, wird der Feuerwehrschalter mit einer Klapprosette ausgestattet. Der Schlüssel muss in beiden Stellung abziehbar sein.
Abb. unten: Die Schaltstellungen sind nach Norm nicht vorgegeben, können aber bei manchen Brandschutzbehörden spezifisch sein.
Feuerwehrzugangsebene - Ausführungsbeispiele